Landestag des BSA Niederösterreich 2021

Ein gut besuchter Landestag mit reger und wertschätzender Diskussion und einem spannenden Referat von Mag. Christian Kern. Hervorragend organisiert vom BSA Wiener Neustadt!

Vorsitzender Dr. Günther Sidl und BSA Wiener Neustadt Vorsitzender Bernhard Müller BA MPA konnten viele Delegierte und Gäste beim Landestag des BSA in Wiener Neustadt begrüßen. Mit Referenten Mag. Christian Kern waren Abg. z. NR Petra Vorderwinkler, Abg. z. NR Rudi Silvan,  LTAbg. Mag. Karin Scheele, LT Abg. Mag. Kerstin Suchan-Mayr, Vizebürgermeister Dr. Rainer Spenger und Botschafter der Frente Polisario Mohamed Slama Badi zum Landestag gekommen.
Im Referat ging Mag. Christian Kern auf die aktuelle Regierungssituation, die notwendige Stärkung der demokratischen Kultur in Österreich und die Herausforderungen zur wirtschaftlichen Bewältigung der Klimakatastrophe ein und regte damit eine engagierte, sehr sachliche Diskussion mit den Teilnehmer*innen an.
Bei der Neuwahl des Landesvorstandes des BSA Niederösterreich erhielt Vorsitzender Dr. Günther Sidl und der gesamte Vorstand überwältigendes Vertrauen von den Delegierten ausgesprochen.

 

Inhaltlich wird sich der BSA Niederösterreich mit den im Leitantrag formulierten Themen

 

1. Demokratie stärken
Der Demokratieabbau in Staaten wie Polen oder Ungarn darf in Europa nicht  Schule machen – im Gegenteil – wir müssen alles daran setzen, um unsere  demokratischen Strukturen und Institutionen zu schützen. Entscheidungen die  in die Grundrechte der Menschen eingreifen, wie etwa bei den während der  Corona-Pandemie erfolgten Einschränkungen der persönlichen Freiheitsrechte,  dürfen nur durch demokratisch legitimierte Prozesse erfolgen. Das heißt wir  brauchen starke Parlamente und starke Kontrollorgane, die unsere  persönlichen Rechte schützen.

2. Europa re-industrialisieren 

Die Industrie ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter aus Europa  abgewandert. Wir haben uns an ein Wirtschaftssystem gewöhnt, in dem die  Produktion dorthin ausgelagert wird, wo Löhne und Arbeitsbedingungen nur  geringe Kosten für die Unternehmen verursachen. Die Corona-Pandemie hat  aber ganz klar gezeigt, dass dieses System im Fall einer echten Krise nicht  funktioniert, weil die Lieferketten über lange Distanzen und etliche Grenzen  hinweg versagen. Die EU und alle ihre Mitgliedsstaaten haben aber den klaren  Auftrag ihre BürgerInnen zu schützen und müssen daher auch in der Lage sein,  sie mit medizinischen Bedarfsgütern und Pharmazeutika zu versorgen. Das ist  nur möglich, wenn die Produktion dieser Güter wieder direkt in Europa  erfolgt. 

3. Gesundheitssysteme krisenfest machen 

Unsere Gesundheitssysteme haben während der Pandemie bewiesen, wie  leistungsfähig sie sind. In den ersten Monaten der Pandemie hat sich aber auch  gezeigt, dass es kein effizientes Krisenmanagement auf europäischer Ebene  gibt. Erst mit der gemeinsamen Impfstoffbeschaffung hat die EU-Kommission  gezeigt, dass die EU einen positiven Beitrag bei der Bewältigung der Situation  leisten kann. Generell lässt sich beobachten, dass jene Staaten besser durch die  Krise gekommen sind, die ihre Gesundheitssysteme nicht kaputtgespart oder  sogar privatisiert haben. Hier zeigt sich, wie wichtig das Vorsorgedenken ist,  das Europa jahrzehntelang praktiziert hat. Dazu gehört auch, die  Ausbildung von ÄrztInnen und KrankenpflegerInnen, ohne deren  unermüdlichen Einsatz, eine solche Pandemie nicht in den Griff zu bekommen  wäre. 

4. Breitbandausbau vorantreiben 

Die Corona-Pandemie hat in vielen Bereichen digitale Technologien salonfähig  gemacht. Home-Office und Online-Meetings werden daher auch nach dem  Ende der Pandemie weiterhin unseren Arbeitsalltag mitbestimmen. Dadurch  steigen auch die Anforderungen an die verfügbare Internetgeschwindigkeit.  Breitbandinternet muss endlich genauso selbstverständlich werden wie die  Stromleitung in jedem Haushalt - das darf nicht nur für die Ballungsräume  gelten, sondern muss schnellstens Realität in allen Regionen unseres Landes  werden.

5. Chancengerechte Bildung fördern 

Die Schulen müssen offen bleiben. Nicht nur um sicherzustellen, dass die  arbeitenden Eltern ihre Jobs ausüben können, sondern auch um Nachteile  für Kinder und Jugendliche zu verhindern. Bereits vor der Corona-Pandemie  war auch in Österreich klar, dass Bildung vielfach vererbt wird und Kinder aus  bildungsfernen Familien schlechtere Chancen auf höhere Bildungsabschlüsse  haben. Durch die jetzt erfolgten Umstellungen auf Homeschooling etc. haben  sich die bestehenden Probleme weiter verschärft. Das dürfen wir nicht  akzeptieren. Wir müssen alles daran setzen, dass unsere Schulen so  ausgestattet sind, dass sie auch den besonderen Anforderungen der Corona Pandemie gerecht werden und ihren wichtigen Bildungsauftrag für alle Kinder  voll erfüllen können. Das ist der einzige Weg um das gesamte Potential in  unserem Land auszuschöpfen und allen jungen Menschen durch eine gute  Bildung den Start ins Erwerbsleben zu erleichtern. 

6. Klimaschutz vorantreiben 

Beim Klimaschutz dürfen wir – trotz Corona – keine Zeit mehr verlieren, um die  weitere Erderwärmung aufzuhalten und nachkommenden Generationen eine  intakte Umwelt zu hinterlassen. Das ist eine immense Aufgabe, sie ist aber auch  eine Chance für Österreich und für ganz Europa. Wenn wir diese Situation als  Chance erkennen, können wir Vorreiter beim Klimaschutz, bei den dafür  erforderlichen Technologien und nicht zuletzt bei den Green Jobs werden. So  können wir nicht nur unsere natürlichen Ressourcen schonen, sondern  auch Wohlstand und Arbeitsplätze auf Jahrzehnte hinaus sichern.
 
in der nächsten Funktionsperiode vertiefend auseinandersetzen und konkrete Ideen entwickeln.
 
Selbstverständlich wurde die Einhaltung der aktuellen Coronaregeln gewissenhaft überprüft.