Was kommt nach Obama?

Es ist wie beim BREXIT. Was am Vorabend wie eine Selbstverständlichkeit aussieht ist am nächsten Morgen ganz anders. Dennoch liegt beidem wohl eine gemeinsame Ursache zugrunde: Der im Gang befindliche Abstieg des Mittelstandes bedingt durch die Neofeudalisierung der Machtverhältnisse und damit des Geldes weg von demokratischen Einrichtungen hin zur Finanzindustrie. Der wahrscheinlich schwerste Fehler der Sozialdemokratie war der Blair-Schröder- Kurs sich mit der Finanzindustrie zu arrangieren, wobei immerhin die Hoffnung auf Zähmung derselben als Entschuldigungsgrund dienen mag. Diese Zähmung ist nicht nur nicht gelungen, vielmehr erfolgte damit eine potentielle Marginalisierung der Sozialdemokratie. Damit verbleiben als scheinbar einzige politische Alternative all jene Marktschreier die mit einer Geisteshaltung ausgestattet sind, die die Welt schon in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts in den Untergang führte.

Das besonders Absurde am Wahlergebnis in der USA ist, dass der Hauptfinanzier von Donald Trump gerade jener Hedgefondmanager ist, der mit Spekulation auf die Immobilienblase, die viele US-Familien des Mittelstandes in den Ruin getrieben und viele Pensionäre um ihre Pension gebracht hat damit 9 MRD$ reicher geworden ist! Die Demokraten mit Obama, die mit Auffangprogrammen und der Einführung eines allgemeinen Sozialversicherungssystems die Folgen dessen zu lindern suchten wurden nun hingegen komplett aus der Macht gewählt. Wenn glorreiche Selbstdarsteller ihr einfach gestricktes Programm nicht durchsetzen können, weil es an den Realitäten zerbricht, mutieren sie sehr schnell zu Autokraten und Diktatoren wie man in der Geschichte und aktuell leicht nachvollziehen kann.

Schwierige Zeiten kommen auf uns zu, es muss wieder um die soziale Demokratie gerungen werden.