Sozialdemokratie - Quo vadis?

BSA Korneuburg lud zur Diskussion und Buchvorstellung in die Arbeiterkammer Korneuburg ein

 

Josef Cap bei „Sozialdemokratie – Quo vadis ?“

 

Launig-amüsant bis nachdenklich verlief am 14. November die BSA-Veranstaltung „Sozialdemokratie  -  Quo vadis?“ in Korneuburg. Für tiefe Einblicke in die bewegte Geschichte der SPÖ sorgte vor allem Dr. Josef Cap, der über sehr persönliche politische Begegnungen berichtete – von Bruno Kreisky bis Pamela Rendi-Wagner. Er analysierte aber auch den derzeitigen Zustand der Partei und wie es dazu kommen konnte. Beispiel: „Wir diskutieren nun schon länger über unser Verhältnis zur FPÖ, als der 30-jährige Krieg gedauert hatte, ohne zu einer Lösung gekommen zu sein, und wundern uns darüber, auf der Oppositionsbank zu landen.“

Bei der Analyse stand Dr. Josef Cap die Weinviertler Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim, MSc zur Seite, die über die aktuellen Hürden berichtete, die von der SPÖ wieder glaubhafter genommen werden müssen, als dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Die Themenpalette reicht hier vom leistbaren Wohnen, der Kinderbetreuung bis hin zur Schaffung von Arbeitsplätzen.

Als Manko bezeichneten Erasim und Cap, dass sich die SPÖ beim Thema Flüchtlinge viel zu spät zu einer klaren Linie durchringen konnte – und so den Ball des Handelns von der FPÖ und der Kurz-ÖVP aus den Händen geschlagen bekam.

Viele Betrachtungen und Überlegungen finden sich im neuen Buch von Dr. Josef Cap „Kein Blatt vor dem Mund“ wieder, welches der Autor nach der Diskussion natürlich auch signiert hat. Und in der Tat werden die Leser über so manch offene und auch selbstkritische Aussage in dem Buch überrascht sein.

 

Der Vorsitzende des BSA Korneuburg, LAbg. a.D. Mag. Wolfgang Motz, dankte den Gästen und ZuhörerInnen für die rege Diskussion und schloss sich Caps Aussagen, dass die Sozialdemokratie wieder die zentrale politische Kraft in unserem Land werden müsse, an. „Wir müssen uns den wahren Ängsten und Gefühlen der MitbürgerInen noch stärker annähern und menschliche Lösungen für die aktuellen Probleme anbieten, um auch bei Wahlen wieder zu punkten“, so Mag. Wolfgang Motz.